Der Läufer als Gleichnis für die »Unruh« des ich-bezogenen Geistes

Abgewendet vom ewigen JETZT und unaufhörlich in Bewegung erzeugt er fortlaufend die Illusion der Zeit:

In seiner horizontalen und eindimensionalen Ausrichtung ist Vergangenheit, was hinter ihm liegt und Zukunft, was vor ihm liegt.

Gegenwärtig ist er nur im Laufen selbst, also in Unruhe, niemals in Ruhe.

Denn im Bann der Illusion erscheint ihm Stillstand wie Tod und Vernichtung.

Angetrieben von Angst, Zorn und Gier

– mal (vor etwas) weglaufend, mal (gegen etwas) ankämpfend, mal (hinter etwas) herlaufend

ist er eine Art perpetuum mobile und meidet, was einzig Rettung ist:

nämlich – anzuhalten und sich neu auszurichten:

in der vertikalen Dimension hin zu Tiefe und Höhe und in zentripetaler Ausrichtung von außen nach innen,

in einem Wort zusammengefaßt: Innehalten!