Kaschnitz, Marie-Luise

Stimme des anderen Tages

Wanderung, Wandlung, dieses Eine ist gewiß: Die Gärten des Paradieses, die Täler der Finsternis sind nicht so weit entfernte Länder wie wir geglaubt, und nicht jeder Ernte stehen wir beraubt.

Tief in der Unrast Zonen, eh wir die Furche ziehen, ehe wir bauen und wohnen, gehen wir so dahin fast wie ungeboren fast wie ohne Schuld, keinem Ding verschworen, wartend in Geduld ... Und lauschen der Stimme des andern Tages, der in uns beginnt und hören nicht auf zu wandern, bis wir verwandelt sind.


Marie-Luise Kaschnitz (1901 – 1974)

 

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